Ich über mich

Der kreative Prozess ist immer eine Suche nach Antworten und Lösungen in malerischen oder graphischen, aber auch im menschlich-ethischem Sinn. Es ist eine Herausforderung - sei es Spiel oder Kampf - die eigene Geschichte nach eigenen Bedürfnissen und eigenem Können zu realisieren.

Intellekt allein schafft kein Bild, aber hilft, Emotionen im Bild auf ein Symbol oder eine Metapher zu reduzieren. Es fällt nicht leicht eigene Gedanken, Verzweiflung oder Leiden offen zu legen, auch wenn diese nicht nur persönlich sind, sondern darüber hinaus alle Menschen betreffen. Trotz unserer Träume vom Schönen und trotz unserer Überzeugung, auf der Seite des Guten zu stehen, malen wir Kreuzigungen, Apokalypsen und Schrecken. Das sind eben nicht nur ewige Themen, sondern auch unser Realität. Wir wissen Bescheid: es gibt keine Flucht aus dieser apokalyptischen Welt.

Bilder widerspiegeln unser Inneres. Bilder stellen Fragen oder geben Antworten.

Die Möglichkeiten in ganzer Freiheit über ein Bild und seine Realisierung entscheiden zu können, erfüllt mich mit Freude. Und die Neugier, was daraus werden wird, treibt mich an, immer weiterzumachen. Wenn sich dann jemand von meinem Werk angesprochen fühlt und einen Teil meines einmaligen kreativen Versuches erkennt, ist es eine wunderbare Belohnung.

Mein künstlerischer Werdegang und mein Schaffen wird geprägt durch meine Biographie. Als Chemikerin war mir der Schritt zur Grafik leicht gemacht. Und zwei Heimaten zu haben, empfinde ich als sehr positiv. Wie anders gäbe es soviel Möglichkeiten Erfahren auszutauschen, Kontakt mit Kunst und Künstlern zu knüpfen. Um das allerdings zu erreichen, ist es wichtig, in beiden Heimaten die eigene Philosophie zu entwickeln, und sich nicht hier wie dort entwurzelt zu fühlen.